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Diese Anleitung beschreibt die Erstellung und Nutzung einer verschlüsselten Datei unter Debian/GNU Linux. Dabei kommt [http://luks.endorphin.org/dm-crypt cryptsetup-luks] zum Einsatz, welches momentan nur in testing vorhanden ist. Falls du Debian sarge benutzt, findest du eine Anleitung am Ende dieser Seite. Diese Anleitung beschreibt die Erstellung und Nutzung einer verschlüsselten Datei unter Debian/GNU Linux. Dabei kommt [[http://luks.endorphin.org/dm-crypt|cryptsetup-luks]] zum Einsatz, welches momentan nur in testing vorhanden ist. Falls du Debian sarge benutzt, findest du eine Anleitung am Ende dieser Seite.
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Die Verschlüsselung baut auf dem sogenannten ''Device Mapping'' auf, welches ab Kernel 2.6.4 implementiert ist. Laut deren Entwickler ist es um einiges besser fuer Crypto-Zwecke geeignet als die [http://www.tldp.org/HOWTO/Cryptoloop-HOWTO/ Cryptoloop-Variante]. Die Verschlüsselung baut auf dem sogenannten ''Device Mapping'' auf, welches ab Kernel 2.6.4 implementiert ist. Laut deren Entwickler ist es um einiges besser fuer Crypto-Zwecke geeignet als die [[http://www.tldp.org/HOWTO/Cryptoloop-HOWTO/|Cryptoloop-Variante]].
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 * Den {{{cryptsetup}}}- und remount-Vorgang führt [wiki:SubVersion/admin-tools/spielspass/cryptdisks diese angepasste Version] von {{{/etc/init.d/cryptdisks}}} aus, die du im [https://systemausfall.org/websvn/admin-tools admin-tools svn] findest (hilfreich, wenn du dich öfter bei der Passworteingabe vertippst ;).  * Den {{{cryptsetup}}}- und remount-Vorgang führt [[SubVersion:admin-tools/spielspass/cryptdisks|diese angepasste Version]] von {{{/etc/init.d/cryptdisks}}} aus, die du im [[https://systemausfall.org/websvn/admin-tools|admin-tools svn]] findest (hilfreich, wenn du dich öfter bei der Passworteingabe vertippst ;).


Diese Anleitung beschreibt die Erstellung und Nutzung einer verschlüsselten Datei unter Debian/GNU Linux. Dabei kommt cryptsetup-luks zum Einsatz, welches momentan nur in testing vorhanden ist. Falls du Debian sarge benutzt, findest du eine Anleitung am Ende dieser Seite.

Begriffe und Variablen

Variable

Bedeutung

Beispiel

$DATEI

beliebiger Dateiname

plastikpackung

$MB

Grösse der Datei in Megabyte

100

$CRYPTODATEI

Name deiner Cryptodatei

gauda

$MOUNT

beliebiges Verzeichnis

/mnt/kuehlschrank


Die cryptsetup-luks Variante

Die Verschlüsselung baut auf dem sogenannten Device Mapping auf, welches ab Kernel 2.6.4 implementiert ist. Laut deren Entwickler ist es um einiges besser fuer Crypto-Zwecke geeignet als die Cryptoloop-Variante.

Für die folgende Schritte benötigst du root-Rechte.

Kernel-Optionen

Bei einem Debian Standard-Kernel sind die folgenden Einstellungen nicht notwendig. Benutzt du allerdings einen selbst kompilierten Kernel, solltest du folgende Optionen einschalten:

  • Device Drivers -> Multiple-device support (RAID and LVM): Device mapper support & Crypt target support auswaehlen

  • Device Drivers -> Block devices: Loopback device support auswaehlen

  • Cryptograpic options -> algorithmus auswaehlen (aes, twofish, ...)

Module laden

Falls du Module verwendest, solltest du sie nun laden:

modprobe loop
modprobe dm_crypt

Packete installieren

apt-get install -t testing cryptsetup hashalot

Cryptodatei einrichten

  • Als erstes erstellst du eine neue Datei. Du kannst /dev/urandom benutzen, um zufällige Werte in diese Datei zu schreiben:

    dd if=/dev/urandom of=$DATEI bs=1M count=$MB
  • Anschliessend richtest du das loop-device ein:

    losetup /dev/loop0 $Datei
  • Jezt wird aus dem loop-device eine Cryptodatei:

    cryptsetup luksFormat /dev/loop0
  • Danach kannst du die neue Partition mappen:

    cryptsetup luksOpen /dev/loop0 $CRYPTDATEI
  • Noch schnell die Datei mit einem Dateisystem formatieren:

    mkfs.ext3 /dev/mapper/$CRYPTODATEI
  • Mounten und fertig:

    mount /dev/mapper/$CRYPTODATEI $MOUNT

Täglicher Gebrauch

  • Ich habe ein Skript $CRYPTODATEI geschrieben, um die Crypto-Datei zu öffnen/schliessen:

    case "$1" in
      start)
            losetup /dev/loop0 $CRYPTODATEI
            cryptsetup luksOpen /dev/loop0 $CRYPTODATEI
            mount -t ext3 -o defaults,user /dev/mapper/$CRYPTODATEI $MOUNT
      ;;
      
      stop)
            umount $MOUNT
            cryptsetup luksClose $CRYPTODATEI
      ;;
    
      restart)
            umount $MOUNT
            cryptsetup luksClose $CRYPTODATEI
            cryptsetup luksOpen /dev/loop0 $CRYPTODATEI
            mount -t ext3 -o defaults,user /dev/mapper/$CRYPTODATEI $MOUNT
      ;;  
    
      *)
        echo "Usage: $CRYPTODATEI {start|stop|restart}"
      ;;
    
    esac
    
    exit 0
  • Luks ermöglicht es dir, mit verschiedenen Schlüsseln auf die Partition zuzugreifen. Mit folgendem Befehl fügst du einen weiteren hinzu:

    cryptsetup luksAddKey /dev/$DEVICE

    Dazu musst du das Passwort eines schon vorhandenen Schlüssels eingeben. Analog dazu kannst du mit luksDelKey ein Schlüssel wieder entfernen.

Paranoia

Mit dmsetup info lassen sich benutzte devicemappings anzeigen. Taucht hier ein Teil als ACTIVE auf, so hat jedermensch darauf Zugriff (auch wenn es nicht gemountet ist, könnte - wer die nötigen Rechte hat - das Teil ohne passendes Cryptokennwort mounten) - es ist in diesem Zustand quasi entschlüsselt!

Deswegen immer nach dem unmounten, das mapping entfernen (sonst gibt's (erfahrene Beamte vorausgesetzt) evtl. Stress bei der Hausdurchsuchung):

umount $MOUNT

cryptsetup luksClose $CRYPTODEVICE

Du kannst alle mappings gleichzeitig entfernen mit:

dmsetup remove_all

! Denk dran: cryptsetup luksClose niemals nicht vergessen oder aber Stecker ziehen ;) !


Die cryptsetup Variante

Diese Abschnitt beschäftigt sich mit der Erstellung einer verschlüsselten Datei bei Benutzung von Debian sarge und cryptsetup ohne luks-Erweiterung. Falls du Debian testing benutzt, ist die oben beschriebene luks-Variante die empfohlene.

Die folgenden Schritte benötigen root-Rechte.

Packete installieren

apt-get install cryptsetup

Cryptodatei einrichten

  • Als erstes erstellst du eine neue Datei. Du kannst /dev/urandom benutzen, um zufällige Werte in diese Datei zu schreiben:

    dd if=/dev/urandom of=$DATEI bs=1M count=$MB
  • Anschliessend richtest du das loop-device ein:

    losetup /dev/loop0 $Datei
  • Jezt wird aus dem loop-device eine Cryptodatei:

    cryptsetup -c aes -y create $CRYPTODATEI /dev/loop0
  • Noch schnell die Datei mit einem Dateisystem formatieren:

    mkfs.ext3 /dev/mapper/$CRYPTODATEI
  • Mounten und fertig:

    mount /dev/mapper/$CRYPTODATEI $MOUNT

Täglicher Gebrauch

  • Nach einem crypsetup remove $CRYPTODATEI musst du folgendes ausfuehren um wieder Zugriff auf die Datei zu erhalten:

    cryptsetup create $CRYPTODATEI /dev/loop0
    
    mount /dev/mapper/$CRYPTODATEI $MOUNT
  • Nach einem Neustart muss du folgendes ausführen um wieder Zugriff auf die Datei zu erhalten:

    losetup /dev/loop0 $Datei
    
    cryptsetup create $CRYPTODATEI /dev/loop0
    
    mount /dev/mapper/$CRYPTODATEI $MOUNT
  • Den cryptsetup- und remount-Vorgang führt diese angepasste Version von /etc/init.d/cryptdisks aus, die du im admin-tools svn findest (hilfreich, wenn du dich öfter bei der Passworteingabe vertippst ;).

Paranoia

Mit dmsetup info lassen sich benutzte devicemappings anzeigen. Taucht hier ein Teil als ACTIVE auf, so hat jedermensch darauf Zugriff (auch wenn es nicht gemountet ist, könnte - wer die nötigen Rechte hat - das Teil ohne passendes Cryptokennwort mounten) - es ist in diesem Zustand quasi entschlüsselt!

Deswegen immer nach dem unmounten, das mapping entfernen (sonst gibt's (erfahrene Beamte vorausgesetzt) evtl. Stress bei der Hausdurchsuchung):

umount $MOUNT

cryptsetup remove $CRYPTODEVICE

Du kannst alle mappings gleichzeitig entfernen mit:

dmsetup remove_all

! Denk dran: cryptsetup remove niemals nicht vergessen oder aber Stecker ziehen ;) !


Hinweise

Weitere informationen und Tipps:


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