Diese Anleitung beschreibt, wie du mit einem Rechner über den seriellen Port Temperaturen messen kannst. Der Aufbau der Schaltung ist kinderleicht und die benötigte Software schnell installiert.


Warum digitemp?

oder: Warum nicht einfach auf's Thermometer schauen?

Was brauchst du dazu?

Zur digitalen Temperaturmessung eignet sich ein kleiner, kostengünstiger Temperatursensor, der über den seriellen Port (RS232)ausgelesen werden kann. In diesem Fall handelt es sich um den D!S18S20:

http://lena.franken.de/hardware/ds1820_gnd_data.gif

Bauteile

Bezeichnung

DS18S20] (früher DS1820)

Betriebsspannung

3.0 - 5.5V

Temperaturbereich

-55 - 125°C

Genauigkeit

0.5°C

Messinterval

>300ms

Mehrere dieser Bauteile können an einem Kabel (sog. one-wire) betrieben werden, da jedes eine eindeutige 64Bit Seriennummer besitzt. Da die Schaltung ihren Strom aus der RS232 Schnittstelle bezieht, dürfen höchstens n? Schaltungen angeschlossen werden.

Schaltung

Alle weiteren benötigten Teile hast du als Bastler zu Hause oder findest du in jedem Elektrofachgeschäft. Die reinen Hardwarekosten liegen unter 6 Euro - bei einem Sensor.

http://lena.franken.de/hardware/schaltung_600_341.gif

simple-eigenbau2.jpg

Software

Die notwendige Software] unterliegt einer freien Softwarelizenz (du kannst sie also deinen Bedürfnissen entsprechend anpassen) und ist obendrein gratis. Momentan gibt es Versionen für Linux, DOS und Windows. Wobei ich nur erstere getestet habe.

Der einfachste Weg in Debian:

apt-get install digitemp

Das Programm aus der Kommandozeile starten:

digitemp -a -n0 -d10 -l /var/log/temperatures 2>&1 > /dev/null 

Damit werden von allen Sensoren (-a) in einer Endlosschleife (-n0) alle 10 Sekunden (-d10) die gemessenen Temperaturen in die Logdatei "/var/log/temperatures" geschrieben (-l) Der hintere Teil des Kommandos unterdrückt jegliche weitere Ausgabe auf der Konsole. Den Lesevorgang kannst du jederzeit mit Strg+C abbrechen.

Was machst du mit den Messwerten?

live Darstellung mit gnuplot

Das Programm gnuplot] ist hervorragend geeignet für die grafische Auswertung deiner Messdaten. Du kannst gnuplot beim Start eine Scriptdatei übergeben, in der alle Kommandos stehen.

z.B. kannst du eine Datei "tempdarstellung" anlegen in die du folgendes schreibst:

plot "/var/log/temperatures" using 7 smooth unique
pause 10
reread

und dann wiefolgt startest:

gnuplot tempdarstellung 

Dabei wird die Grafik alle 10 Sekunden aktualisiert, du siehst also immer die aktuellesten Werte aus deiner Logdatei.

temperaturverlauf.jpg

Mit dem Programm PGAss kannst du die Scriptdatei auch grafisch zurecht klicken. Das spart dir Zeit beim durchstöbern der gnuplot man-page aber bietet auch nur einen Bruchteil der Gestaltungsmöglichkeiten.

Darstellung mit rrdtool

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Reagieren auf bestimmte Messwerte

Dazu bietet sich Nagios an. Lies hier.

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